Meditation

Das Ziel der Meditation ist ein Zustand jenseits des Denkens, ein Zustand reinen Bewusstseins, sozusagen ein ursprünglich , empfänglicher Zustand, eine Art Selbstvergessenheit! Wir alle haben schon mal so einen Zustand erlebt : z.B. in der Natur, beim Spielen, in der Liebe, beim gedankenlosen Betrachten oder Sein, beim Tanzen, malen oder kreativ sein, usw. Diese Momente sind heilig und tiefgreifend erfüllend. Wir alle sehnen uns immer wieder nach so einem „Seinszustand“, denn er verbindet uns mit unserer wahren Natur von „Nicht-getrennt-sein“, „Zuhause-Sein“, „Völlig-Eins-Sein“.

Die Alten haben schon zu allen Zeiten um diese Seinszustände gewusst und entwickelten ihre Methoden, um diese zu erlangen : Trance – und Meditationstechniken gibt es auf der ganzen Welt in allen Kulturen. In diesem heiligen Zustand wurde z.B. geheilt , Visionen erlangt, etwas für die Gruppe getan (es gab schon immer eine Art Familienstellen) , etwas für einzelne Personen erkundet, oder um das Tor zu anderen Dimensionen zu öffnen, Kontakt mit der astralen Welt, z.B.Verstorbenen aufzunehmen, Frieden zu stiften, oder um etwas zu bitten,usw.

In unserem Kulturkreis ist der Begriff Meditation aus dem griechischen medomai und aus dem lateinischen meditari abgeleitet. Beides bedeutet soviel wie sinnen, sich auf etwas vorbereiten oder in sich gehen.

In der buddhistischen und indischen Tradition ist die Meditationübung darauf angelegt, den Geist in einen absoluten Ruhezustand zu bringen, so tiefgreifend von allen kreiselnden Gedanken zu befreien, dass eine Leere entsteht, die dann Türen öffnet für nicht-duales Bewusstsein, der Wahrnehmung der eigentlichen ungefilterten, reinen Wirklichkeit . Dieses reine Bewusstsein versetzt uns in einen Zustand von tiefer Liebe, Seligkeit und Klarheit, unsere eigentliche, ursprüngliche Seinsnatur. Die Buddhisten sagen: das Ziel der Meditation ist, unserem „grundlegenden Gutsein“ zu begegnen.

In archaischen Kulturen versetzt sich die Schamanin, die Heilerin durch verschiedene Methoden in einen ebenso zutiefst empfänglichen Leerzustand, sodass das Göttliche, das reine Bewusstsein durch sie strömen kann, und somit der Natur, den Menschen , Tieren zur Heilung dient. Der Heiler oder Schamane ist in der Lage zu erkennen, ebenso wie der Erleuchtete, welche trennenden Energien einen Menschen beeinflussen und krank machen. Die Erleuchtete ist immer in diesem reinen Bewusstseinszustand, der Schamane nicht, er/sie hat noch eine

Persönlichkeit.

Meditation ist ganzheitlich heilwirksam. Medizinische Studien haben ergeben: während der Meditation nimmt der Sauerstoffverbrauch innerhalb von zehn bis zwanzig Minuten so stark ab, wie gewöhnlich im Schlaf. Dabei sinkt die Anzahl der Atemzüge auf sieben oder noch weniger pro Minute. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, was regenerierend auf den gesamten Organismus wirkt. Das Herz schlägt weniger häufig und die Menge des Blutes, die durch das Herz gepumpt wird, nimmt in dieser Zeit um bis zu 25% ab, was das Herz entlastet. Das Gehirn wird bis zu 60% besser durchblutet, wodurch der Geist wacher wird und das Reaktions- und Denkvermögen erheblich zunimmt. Durch Meditation wird auch der Hormonhaushalt, der ja die Gefühle bzw. Emotionen steuert, günstig beeinflusst. Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden abgebaut, und das sogenannte Glückshormon Serotonin wird verstärkt ausgeschüttet.

Zu Beginn einer Meditation achte auf : reine Kleidung, Ungestörtheit, eine Kerze, die negative Energien verbrennt, Erdung (Verlängerung der Wirbelsäule durch eine goldene Kordel zum Mittelpunkt der Erde) und Regelmässigkeit.

Einen Zustand wirklicher Tiefe in der Meditation zu erlangen, bedarf meist einiger Übung. Diese führt Dich meistens durch drei Ebenen: Konzentration, Kontemplation und schließlich der Meditation. Die Buddhisten nennen es auch „das Wildpferd reiten“ lernen. Über die Konzentration gelangst Du in die Kontemplation, in die Betrachtung der inneren Bilder. Dies ist ein Grenzbereich, der beides berühren kann, den der Konzentration wie auch der Meditation. In diesem Grenzbereich bist Du befreit von all Deinen weltlichen Bindungen, was Dir einen Raum eröffnet , den Du häufig als nicht körperlich erlebst, jedoch ist dein Geist noch nicht wirklich in Ruhe. Dein Geist wird eher grenzenlos und weiter. Du siehst vielleicht Engel oder andere geistige Wesen. Danach erfolgt dann nochmals ein Zustand von diskursiven Gedankenkarussellen, bevor der heilige Zustand der „Leere“ einsetzt. Der Weg dahin ist meist lang, doch er lohnt sich und bedarf wie gesagt der täglichen Praxis. Du glaubst zu Beginn, dass Du so nie zur Ruhe kommen wirst und bezweifelst, ob das für Dich die richtige Methode ist. Der Grund für diese Unruhe ist häufig eine gewisse Ruhelosigkeit im Körper und in den Nervenbahnen, die ständig mit Äußerlichkeiten beschäftigt sind. Der Körper ist vergleichbar mit einem Behälter voller Wasser, wenn Du ihn fortwährend bewegst, ist auch der Inhalt (Geist) ständig in Bewegung.

In der Meditation kannst Du die wahre Natur Deines Geistes erkennen. Es entsteht eine Klarheit und Offenheit anstelle der gewohnten Zerstreuung, die Dich eigentlich vom Wesentlichen ablenkt. Diese Klarheit, dieses in-der-Mitte-sein, führt dazu, die Fesseln des Intellekts und der Emotionen abzulegen und die Freiheit des „Seins“ zu erleben. Es sind Augenblicke, in denen Du die Ewigkeit berührst. Diese Erfahrung schenkt Dir die Kraft der bedingungslosen , allumfassenden Liebe, die die Wurzel allen Seins ist. Liebe ist das göttliche Selbst, das alle deine Schmerzen und Probleme heilt. Wer schon mal in Berührung mit einem erleuchteten Meister wahr, bekommt eine Ahnung davon.

Beim Meditieren steht nicht das Wollen Deines Egos im Mittelpunkt, sondern das Beobachten, das „Zu-Lassen“ und das „Los – Lassen“. Du lernst still zu werden, um Deine innere Stimme, Deine Seele, Deinen inneren Lehrer, den göttlichen Samen in Dir oder wie Du es nennen willst, zu hören, zu spüren. Du lernst „leer“ zu werden, denn nur eine Schale, die leer ist, kann die „Fülle“ wahrnehmen. Je größer die geleerte Schale, je weiter Dein Herz, um so mehr kannst Du von der göttlichen Energie aufnehmen. Die Energie Deines spirituellen Herzzentrums wird sich entwickeln und ausdehnen, bis jeder Teil Deines Körpers, jede Zelle davon erreicht wird und in der Lage ist, Liebe zu empfinden und zu geben.

Du machst damit das Verborgene in Dir lebendig. Du heilst Deine geistige Blindheit und es hilft Dir, Deine inneren Schatten zu sehen, und sie möglicherweise zu transformieren.

Der Weg zu reinem Gewahrsein, einem Zustand, den die Inder Samahdi nennen, ist oftmals ein langer Weg, doch wie heißt es so schön: der Weg ist das Ziel. Schon nach regelmäßiger Übung spürst Du mehr Frieden, Ausgeglichenheit und Gesundheit in Dir. Dafür lohnt es sich allemal !

Namaste – ich Grüße das Göttliche in Dir

Claudia

2011 findet im Südschwarzwald in einem wunderschönen Seminarhaus
eine Jahresgruppe Meditation statt. Es werden verschiedene Meditationsmethoden vermittelt.